Tag: 12. April 2020

【Reisen】Beste Reisezeit nach Japan: Jahreszeiten in Japan

Wann ist die beste Reisezeit nach Japan?

Und wie sieht es mit den Jahreszeiten aus?

Hallo zusammen! Du willst auch wissen, wann die beste Reisezeit nach Japan ist? Heute geht es um Jahreszeiten und Reisezeiten in Japan. Dabei werde ich mich bei den Jahreszeiten hauptsächlich auf die Hauptinsel beziehen. Nachdem Japan sehr langgezogen ist, variieren die Temperaturen und auch die Übergänge der Jahreszeiten je nach Ort.

Jahreszeiten.

Frühling (und Kirschblüte)


Spricht man von Frühling in Japan, dann kommt den meisten als erstes die Kirschblüte in den Sinn. Natürlich ist die Kirschblüte nicht alles, was der Frühling in Japan zu bieten hat, aber tatsächlich ist die Kirschblüte das Hauptevent. Und das nicht nur für Reisende, auch die Japaner/innen sind jedes Jahr wieder im „Kirschblütenfieber“.

Die Kirschblüte kann schrittweise in allen Entwicklungsschritten bis zur „vollen Blüte“ auf diversen Webseiten mit Kirschblütenkarten verfolgt werden. Die ersten Zierkirschen beginnen im Süden Japans zu blühen, und dann verschiebt sich die Blütezeit Schritt für Schritt Richtung Norden. Wenn man genau zur richtigen Zeit in Japan ist, kann man also mit der Kirschblüte von südlicheren Städten in den Norden reisen.
Nachdem die Saison für die Kirschblüte jedes Jahr etwas variiert, muss der Zufall allerdings groß sein, dass man wirklich zur vollen Blüte an einem bestimmten Reiseziel ist. Also empfehle ich Dir, dass Du Deinen Reiseplan flexibel gestaltest, wenn Du die Kirschblüte in voller Blüte erleben willst. So kannst Du, wenn die Reise näher rückt, zum Beispiel die Reihenfolge Deiner Reiseziele so anpassen, dass Du die Kirschblüte an einem Ort erleben kannst.

Die Japaner nutzen die Kirschblüte jedes Jahr wieder für „Hanami“ – übersetzt „Kirschblütenschau“. Diese wird meistens mit Essen und Trinken unter den Blüten verbunden, zusammen mit Freunden oder Kollegen. Hierzu werden (oft blaue) Plastikplanen unter den Kirschbäumen ausgelegt und darauf Picknick gemacht. An Flüssen gibt es oft Kirschblütenalleen, unter welchen zusätzlich kleine Essenstände aufgebaut sind.

Die Temperaturen im Frühling sind angenehm, auch die Luftfeuchtigkeit ist noch nicht so hoch. Pollen fliegen auch in Japan, wobei die wenigsten Deutschen dort Probleme haben, auch wenn sie in Deutschland Heuschnupfen haben. Ansonsten helfen Masken, die es in jedem Convinient Store oder Drogeriemarkt zu kaufen gibt.

Sommer


Zu einem Sommer in Japan gehören unter anderem Grillen am Fluss und Feuerwerk. Das sind die typischen Aktivitäten für Japaner im Sommer. An jedem Wochenende findet irgendwo ein geplantes Feuerwerk mit oder ohne Fest statt. Häufig besuchen die Landsleute die Feste und Feuerwerke in traditioneller Kleidung. Die Feste reichen von kleinem Straßenfest bis zu großem Stadtfest – gemeinsam haben sie die vielen Essensstände, an denen es oft Gebratenes oder Gegrilltes gibt.

Zum Grillen am Fluss ist man selten alleine, meistens teilt man sich das kiesige Flussbett mit vielen weiteren Grillfreudigen, die bei Bier Fisch, Fleisch und Gemüse grillen. Die „Anreise“ erfolgt häufig mit dem Auto, mit welchem man bis ins Flussbett fahren kann und sein Grillequipment dann neben dem Auto aufbaut.

Die Temperaturen im Sommer sind etwas höher als in Deutschland – bis zu 40°C können es an heißen Sommertagen gewöhnlich werden. Zusätzlich ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, sodass es einem wärmer vorkommt als bei gleicher Temperatur in Deutschland.
Allerdings solltest Du trotzdem immer ein dünnes Jäckchen dabeihaben, da es in den klimatisierten Restaurants, Geschäften, öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln oft sehr kühl sein kann.

Im Sommer ist es zusätzlich meist etwas diesig, sodass blauer Himmel eher selten ist. Auch den Mt. Fuji wirst Du im Sommer eher selten zu Gesicht bekommen, da er sich meist hinter Wolken versteckt. Besteigen kannst Du den Mt. Fuji hingegen nur im Sommer. Wenn Du einen Ausflug auf einen Aussichtsturm oder ähnliches planen solltest, dann würde ich Dir empfehlen diesen am Vormittag zu machen, hier hast Du meistens noch etwas bessere Chance auf gute und vor allem weite Sicht im Sommer.

Herbst (und Herbstlaub)


Auch im Herbst bietet Japan ein berühmtes Naturphänomen. Oder besser gesagt hat man es in Japan geschafft, ein weltweit jedes Jahr wiederkehrendes Element der Natur berühmt zu machen: Das Verfärben der Blätter, also das bunte Herbstlaub. Auf Japanisch heißt es „Momiji“, und ganz genau genommen zählen hier nur verfärbte Blätter von japanischen Ahornbäumen dazu. Diese sind ein sehr beliebtes Fotomotiv, auch wenn die gelben, orangenen und roten Blätter anderer Bäume genauso schön sein können.
Auch für das Herbstlaub gibt es Kalender mit Vorhersagen und aktuellen Ständen des Verfärbungszustandes auf diversen Karten. Der Ansturm in Parks mit Ahornbäumen ist enorm, wenn die Blätter gerade rot verfärbt sind. Nachts bieten Illuminationen der Bäume in den Parks zusätzliche Fotomotive.

Die Temperaturen im Herbst sind wieder angenehm, tendenziell etwas wärmer als in Deutschland. Meist reicht im Oktober und November tagsüber eine dünne Jacke. Die Luftfeuchtigkeit ist wieder geringer als im schwülen Sommer, was das Aufhalten an der frischen Luft wieder angenehmer macht.

Winter


Der Winter in Japan ist relativ „unspektakulär“. Auf der Hauptinsel, zum Beispiel im Großraum Tokyo oder Osaka, fällt normalerweise kein Schnee. Und wenn es schneit ist es nicht mit den Mengen im Süden Deutschlands vergleichbar. So sind die Temperaturen in diesen Gegenden auch meistens im positiven einstelligen Bereich – 0° bis 10° sind normal. Die Luft ist relativ trocken und im Winter kannst Du Dich fast immer über blauen Himmel freuen. Im Süden auf Okinawa ist es etwas wärmer.

Wenn Du gerne Schnee in Japan erleben möchtest, dann musst Du in die japanischen Alpen oder nach Hokkaido fahren. Die japanischen Alpen sind auf der „anderen Seite“ der Hauptinsel, also von Tokyo aus Richtung Nordwesten. Hier gibt es auch eine Vielzahl von Skigebieten mit richtig gutem Schnee. Auch auf Hokkaido schneit es jedes Jahr – nicht nur in den Bergen, sondern auf der gesamten Insel. Auch hier findest Du eine Reihe von Skigebieten und viel Schnee. Davon profitiert auch das berühmte „Sapporo Snow Festival“. In den japanischen Alpen und auf Hokkaido sind die Temperaturen natürlich tiefer als in Tokyo, sodass Minusgrade die Regel sind. Die Luft ist genauso trocken.

Regenzeit und Taifunzeit.


Als spezielle Zeiten im Jahr sind in Japan die Regenzeit und die Taifunzeit zu nennen.

Die Regenzeit dauert etwa von Juni bis Mitte Juli. Hier regnet es sehr häufig, die Luftfeuchtigkeit ist dementsprechend hoch. Allerdings sind auch meistens die Temperaturen schon sehr hoch, sodass der plötzliche Regenfall eine „schwüle Abkühlung“ ist. Trotzdem würde ich Dir empfehlen einen Regenschirm dabei zu haben, oder Dir zu gegebener Zeit einen Schirm im nächsten Supermarkt, Convenient Store oder 100 Yen Shop zu kaufen.

Die Taifunzeit ist „regulär“ in den Monaten August und September, wobei in den letzten Jahren auch Taifune im Oktober oder November vorkamen. Wenn gerade ein Taifun im Anmarsch ist, dann solltest Du die Nachrichten verfolgen, wann dieser genau an deinem Standort ankommt. Diese nähern sich aus dem Süden und ändern häufig ihren Verlauf; mal über die Hauptinsel drüber, manchmal von ihr weg. Es wird normalerweise ein paar Tage durchregnen, oft kombiniert mit starkem Wind. So hilft auch oft der Schirm nicht mehr, sodass Du wenn möglich besser Aktivitäten im Gebäudeinneren planen solltest. Wie ein Orkan auch ist der Taifun dann häufig wieder so schnell weg wie er gekommen ist, also einfach abwarten bis er durchgezogen ist.

Beste Reisezeit.

Wie Du an den Beschreibungen der Jahreszeiten vielleicht schon festgestellt hast, ist der Sommer nicht die beste Reisezeit. Im Sommer ist es relativ heiß und schwül, sodass man häufig lieber die nächste Dusche aufsucht, als den nächsten Tempel zu besichtigen. Dazu kommt noch die Regenzeit im Juni und Juli, sowie die Gefahr im August oder September von einem Taifun überrascht zu werden. Wenn Du natürlich unbedingt den Mt. Fuji besteigen möchtest, oder das schwüle Klima magst, dann ist der Sommer das Richtige für Dich.

Ansonsten würde ich Dir den Frühling oder Herbst empfehlen. Abgesehen von Kirschblüte und Herbstlaub sind hier die Temperaturen am angenehmsten zum Reisen – nicht zu kalt und nicht zu warm. Natürlich variieren Frühlings- und Herbstbeginn beziehungsweise Ende jedes Jahr etwas. Generell kann ich Dir März-Mai und Oktober-November empfehlen. Zum Skifahren musst Du Mitte Dezember bis März anpeilen; und auch sonst ist der japanische Winter schön, allerdings in den Großstädten wenig spektakulär.

Zusätzlich würde ich beim Planen der Reise die japanischen Feiertage und Ferien nicht aus dem Blick verlieren, hier sind meistens die Hotels ausgebucht und / oder teuer und an beliebten Ausflugsorten kann es sehr voll sein. Eine Auflistung der japanischen Feiertage und Schulferien findest Du in diesem Artikel.

Zusammenfassung.

Auch in Japan gibt es Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Besonders schön sind die Kirschblüte im Frühling und das Herbstlaub im Herbst. Auch die Temperaturen sind zu diesen Jahreszeiten am angenehmsten, sodass ich März-Mai und Oktober-November als Reisezeit empfehlen kann. Im Sommer ist es sehr warm und schwül, im Winter hingegen hast Du meistens die Chance auf blauen Himmel.
Und auch wenn es nicht zur besten Reisezeit klappt, kann ich Dich beruhigen: Japan ist immer ein schönes Land zum Reisen!